Auftragsvergabe, Projektbegleitung und Abnahme (AG)

benötigt

Problem- und Änderungsmanagement, Qualitätssicherung

benötigt mindestens einen

Anforderungsfestlegung, Systemerstellung

Überblick

Abbildung 17: Vorgehensbaustein Auftragsvergabe, Projektbegleitung und Abnahme (AG)

Sinn und Zweck

Ziel des Vorgehensbausteins Auftragsvergabe, Projektbegleitung und Abnahme (AG) ist es, die Auftraggeberseite der Auftraggeber-/Auftragnehmer-Schnittstelle zu definieren. Zu vergebende Aufträge können dabei Systeme oder Externe Einheiten sein. Es wird geregelt, welche Produkte zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber ausgetauscht werden und für welche Produkte der Auftraggeber verantwortlich ist. Die Auftragnehmerseite dieser Schnittstelle ist im Vorgehensbaustein Angebotserstellung und Vertragserfüllung (AN) geregelt.

Im Projekthandbuch oder im Rahmen einer Make-or-Buy-Entscheidung wird festgelegt, ob Aufträge vergeben werden und deshalb der Vorgehensbaustein Auftragsvergabe, Projektbegleitung und Abnahme (AG) in das projektspezifische V-Modell aufgenommen wird. Bei der Abwicklung eines Auftrags legt die Rolle Ausschreibungsverantwortlicher das Ausschreibungskonzept fest. Dabei wird entschieden, wie die Vergabe erfolgt, zum Beispiel im öffentlichen Wettbewerb. Der Ausschreibungsverantwortliche erstellt auf der Grundlage der Anforderungen (Lastenheft) die Ausschreibung . Im Falle eines Unterauftrags ist die Grundlage die Externe-Einheit-Spezifikation. Die Ausschreibung wird gemäß dem Ausschreibungskonzept verschickt beziehungsweise veröffentlicht. Die Bewertung der Angebote und die Entscheidung, welcher Anbieter den Zuschlag bekommt, erfolgen auf der Basis des Produkts Kriterienkatalog für die Angebotsbewertung und werden in der Angebotsbewertung festgehalten. Bei dieser Entscheidung wird ein konkretes Angebot (von AN) ausgewählt.

Danach beginnen die Vertragsverhandlungen. Dabei können, falls das gewählte Vergabeverfahren dies zulässt, Nachverhandlungen über die Anforderungen an die zu erstellende(n) Lieferung(en) stattfinden. Projektmanager, Einkäufer und ein Vertreter der Auftragnehmerseite schließen den Vertrag. Der Auftraggeber begleitet das Auftragnehmerprojekt während der einzelnen Projektstufen, um den Projekterfolg sicherzustellen. Nach Realisierung und Lieferung der Leistungsgegenstände wird mit Hilfe der Prüfspezifikation Lieferung die Abnahmeprüfung vom Prüfer durchgeführt und das Prüfprotokoll Lieferung erstellt. Eventuell darin beanstandete Mängel werden vom Auftragnehmer durch Nachbesserung beseitigt. Gegebenenfalls muss eine erneute Abnahmeprüfung erfolgen.

Da es sehr viele verschiedene Vergabeverfahren gibt, wird bewusst darauf verzichtet, diese hier explizit zu modellieren. Es wird lediglich das für alle diese Verfahren zentrale Produkt Ausschreibung beschrieben. Alle weiteren für die Vergabe notwendigen Festlegungen werden im Produkt Ausschreibungskonzept getroffen.

Auswahlkriterien

Projektgegenstand

Eingebettetes System, HW-System, SW-System, Komplexes System, Systemintegration

Projektrolle

Auftraggeber, Auftragnehmer und Auftraggeber

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