Metrikkatalog
Ziel des Metrikkataloges ist es, organisationsspezifisch eine Grundlage für den einheitlichen Einsatz der Metriken zu schaffen und damit die projektübergreifende Nutzung der Ergebnisse zu ermöglichen. Er liefert Unterstützung, um durch erprobte und für sinnvoll erachtete Metriken wiederkehrende Fragestellungen in Projekten zu beantworten.
Der Metrikkatalog liefert damit einen Pool von Metriken, die in allen Projekten einer Organisation genutzt werden können beziehungsweise sollen. Eine Metrik beschreibt dabei ein quantitatives Maß für eine zu bestimmende Eigenschaft, zum Beispiel Zeit-, Kosten- und Qualitätsaspekte von Projekten, Produkten und Prozessen.
Im Metrikkatalog werden für jede Metrik alle notwendigen Informationen aufgeführt, um diese Metrik berechnen und auswerten zu können. Dies umfasst insbesondere:
- Messziele und die daraus abgeleiteten Fragestellungen,
- Definition der Metriken, die zur Beantwortung der Fragestellungen und damit zum Erreichen der Messziele beitragen,
-
Messdatentypen und die dafür notwendige Ablagestruktur und -prozeduren, die die Grundlage für die Berechnung der Metriken darstellen.
Beispielhafte
Produktgestaltung
Ein Metrikkatalog kann wie folgt strukturiert und dargestellt werden:
Auflistung der Messziele und abgeleiteter Fragestellungen
Die Definition von Zielen gewährleistet, dass die Metriken ziel- und zielgruppenorietiert definiert werden. Die im Metrikkatalog durch Metriken abgedeckten Ziele und daraus abgeleitete Fragestellungen werden hier dokumentiert.
Beschreibung der Metriken
Die Metriken sind in Kapiteln bezüglich Zielen und Aspekten z. B. folgendermaßen gegliedert:
- Projektmetriken
- Aufwands-/Kosten Metriken, z. B.
- Kosten-Trend Plan vs. Ist
- Aufwandsverteilung je Phase
- Zeitmetriken
- Meilenstein-Trend PLAN vs. IST
- Produktmetriken
- Qualitätsmetriken
- Fehlerfindung
- Fehler Cycle Time
- Requirementsstabilität
- Revieweffizienz
- Testeffizienz
- Fehlerstatistiken
- Codemetriken
- Performance
- Kundenzufriedenheit
- Prozessmetriken
- Review-Kultur
- Requirementsstabilität
- Revieweffizienz
- Testeffizienz
Jede Metrik kann z. B. folgendermaßen beschrieben werden:
- Titel / Name der Metrik: als Identifikator
- Ziel/Aspekt: welches der Projektziele bzw. welchen Aspekt deckt die Metrik ab, welche Fragestellung beantwortet die Metrik
- Erläuterung (wenn nötig): z. B. Angabe der Ausrichtung (Projekt, eine Projektphase, Vergleich mehrerer Projekte, etc.), welche Aussagen aus der Metrik abgeleitet werden können.
- Zielgruppe: die Empfänger und Nutzer der Metrik.
- Es sind jene, die die Metrik(en) zur Entscheidungsfindung nutzen. Die Nutzer fordern die Metrikauswertungen an bzw. bekommen die Metrikauswertungen im Rahmen von Berichten.
- Definition: Berechnungsformel und textliche Beschreibung, wie die Metrik aus den Messdatentypen generiert wird.
- Messdatentypen: Auflistung der Messdatentypen, die der Berechnung der Metrik zugrunde liegt.
- Auswertung: in welchem Turnus die Metrik aktualisiert/erstellt wird (z. B. monatlich, Quartalsweise, nach jedem Systemtest)
- Verantwortliche:
- zur Erstellung der Metrik; ist verantwortlich für die Erstellung der Metrik aus den definierten Daten zum gegebenen Zeitpunkt, z. B. für die Berichterstattung
- Datenlieferanten; ist verantwortlich für die Ablage der Messdaten in der festgelegten Ablagestruktur
- Verwendung: Berichtstyp, Besprechungstyp in der die Metrikauswertung erscheint
- Darstellung: Angaben zur Darstellung der Metrik in der Metrikauswertung, z. B. Diagramm, Tabelle
- Erfahrungen (optional): Hinweise zur Eignung und den Grenzen der Metrik; wie einfach sind die benötigten Daten verfügbar/ermittelbar, was kann die Metrik nicht beantworten
Beschreibung der Messdatentypen
Messdatentypen sind die Eingangsdaten, die zur Berechung der Metriken benötigt werden. Sie werden getrennt definiert, da eine n:m-Beziehung zwischen Metriken und Messdatentypen besteht. Die konkret gemessenen Daten werden als Messdaten bezeichnet, während unter Messdatentypen die Definition verstanden wird.
Die Beschreibung der Messdatentypen umfasst z. B. folgende Aspekte:
- Titel/Name
- textliche Beschreibung
- Messzeitpunkte
- Datenquelle, z. B. aus Prüfprotokollen, Zeiterfassungstools, etc.
- Ablagestruktur für Messdaten; z. B. EXCEL-Tabelle, Fehlerdatenbank, Zeiterfassungssystem
- Verantwortlicher für die Erfassung und Ablage
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