Beschreibung
Wie in Teil 1: "Grundlagen des V-Modells " bereits erläutert wurde, stellt das V-Modell für unterschiedliche Projekttypen jeweils speziell angepasste Projektdurchführungsstrategien zur Verfügung. Die Projektdurchführungsstrategie Komponentenbasierte Systementwicklung (AN) beschreibt eine entsprechende Vorgehensweise für den Projekttyp Systementwicklungsprojekt eines Auftragnehmers.
Die Komponentenbasierte Systementwicklung (AN) basiert auf der Grundidee, dass das neue System weitgehend durch Zusammensetzen bestehender Komponenten erstellt wird. Wie bei anderen Projektdurchführungsstrategien auch wird dabei davon ausgegangen, dass die Anwenderanforderungen bereits zu Beginn des Projektes vom Auftraggeber fest vorgegeben worden sind. Nachträgliche Änderungen an den Anforderungen sind lediglich über das Problem- und Änderungsmanagement sowie über den Entscheidungspunkt Änderungsplan festgelegt möglich. Der Auftragnehmer entwirft und realisiert das System auf der Basis von Komponenten und liefert gegebenenfalls das System in Stufen (Teilsystemen) aus, die jede für sich abgenommen werden können.
Eine Komponente ist hierbei eine eigenständig einsetzbare Einheit mit Schnittstellen nach außen, die Entwurf und Implementierung kapselt und mit anderen Komponenten verbunden werden kann. Sie ist sowohl fachlich als auch technisch unabhängig und besitzt eine gewisse Größe (im Sinne eines wirtschaftlichen Wertes). Allgemein werden von einer Komponente folgende Eigenschaften verlangt:
Ablauf
Abbildung 30: Projektdurchführungsstrategie Komponentenbasierte Systementwicklung (AN)
Die Entscheidungspunkte der komponentenbasierten Systementwicklung sowie der Ablauf eines Entwicklungszyklus sind in Abbildung 30 dargestellt.
Der Ablauf dieser Projektdurchführungsstrategie ist im Wesentlichen identisch mit dem Ablauf der Projektdurchführungsstrategie Inkrementelle Systementwicklung (AN) und kann daher dort nachgelesen werden. Es gibt jedoch einen großen Unterschied zur Projektdurchführungsstrategie Inkrementelle Systementwicklung (AN), nämlich die Tatsache, dass fertige Komponenten zum System integriert werden können. Dies macht sich im Ablauf insofern bemerkbar, als es nach erfolgtem Systementwurf (System entworfen) möglich ist, das System direkt aus Komponenten zu integrieren (System integriert). Man muss also nicht jede Komponente des Systems selbst entwickeln. Wenn für das aktuelle Inkrement also keine eigenen Komponenten entwickelt werden müssen, werden die Punkte 7 und 8 der Projektdurchführungsstrategie Inkrementelle Systementwicklung (AN) ausgelassen.
Auswahlkriterien
Eingebettetes System, HW-System, Komplexes System, SW-System, Systemintegration |
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