Auslegung der logistischen Unterstützung

Eine der erarbeiteten Alternativen ist auszuwählen und ihre Auswahl zu begründen. Die gewählte Lösung wird in diesem Thema präzisiert, entworfen und beschrieben.

Im Rahmen dieses Themas wird insbesondere die Art, Anzahl und Strukturierung der notwendigen logistischen Unterstützungsdokumentationen festgelegt. Die Strukturierung orientiert sich bei komplexen Systemen an der Dekomposition des Systems. Den Systemelementen werden dabei die Bestandteile der logistischen Unterstützungsdokumentation zugeordnet.

Zusätzlich erforderliche Unterstützungsleistungen durch den Auftragnehmer werden aufgeführt, zum Beispiel Ersatzteillieferungen, Schulungen, Unterstützungsleistungen vor Ort oder technisch logistische Betreuung.

Beispielhafte Produktgestaltung

Die Strukturierung der Ressourcen orientiert sich bei komplexen Systemen an der Dekomposition (Struktur) des Systems. Die weitere Strukturierung der logistischen Unterstützung kann sich nach folgenden Elementen richten:

Die Elemente können dann nach Art der Nutzung des Systems über seinen Lebenszyklus und dem dafür eingesetzten Personal weiter strukturiert werden:

Die logistischen Unterstützung könnte für ausgewählte Ressourcen beispielsweise wie folgt strukturiert sein:

Nutzungs-, Instandhaltungs-, Instandsetzungsdokumentation:

  1. Ebene: "Handbuchreihe" (z. B. Beschreibung, Bedienung und Diagnose)
  2. Ebene: "Handbuch" (z. B. Diagnosehandbuch)
  3. Ebene: "Band" (z. B. Servicelevel I oder Servicelevel II)
  4. Ebene: "Kapitel" oder "Datenmodul" (z. B. Fehlersuche oder Fehlerbehebung)

Ausbildungsunterlagen:

  1. Ebene: Ausbildungsunterlage, "Systemausbildung" (z. B. Kommunikationssystem)
  2. Ebene: Ausbildungsunterlage, "Geräteausbildung" (z. B. Kommunikationsgerät)
  3. Ebene: Ausbildungsunterlage, "Ausbildungsmaßnahme" (z. B. Bedienung)
  4. Ebene: Ausbildungsunterlage, "Ausbildungsstunde oder -tag" (z. B. Inbetriebnahme)

Standard-/Sonderwerkzeuge, Mess- und Prüfgeräte (SMP):

  1. Ebene: "Prüfplatz" (z. B. Radarsystem)
  2. Ebene: "Prüffunktion" (z. B. Abstrahlmessung)
  3. Ebene: "Prüfausrüstung" (z. B. Schutzbekleidung, Messeinrichtung)
  4. Ebene: "Prüfgerät" (z. B. Antenne, Sensor)

Infrastruktur:

  1. Ebene: "Betriebsgelände" (z. B. Konsumgüter)
  2. Ebene: "Halle" (z. B. Fertigungshalle)
  3. Ebene: "Hallenbereich oder Raum" (z. B. Fertigung Produkt A)
  4. Ebene: Ausstattung (z. B. Möbel oder Versorgungsanschlüsse)

Die logistischen Ressourcen müssen bzgl. der Anwendung in den unterschiedlichen Lebenszyklusphasen gekennzeichnet werden, wobei einzelne Ressourcen auch mehreren Phasen zugeordnet werden können.

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